Bakugan: Champions of Vestroia - Test zum Switch-Rollenspiel (2024)

Champions of Vestroia, das Switch-exklusive Spiel zur Anime-Serie Bakugan, ließ in internationalen Tests ganz schön Federn. Aber ist der Titel wirklich so schlecht, wie alle sagen? Wir haben uns mal angesehen, ob es nicht vielleicht doch einen Blick für Serien- und Genre-Fans wert ist. Zunächst aber eine kurze Erklärung zum Ausgangsmaterial: Bakugan ist eine Anime-Serie, die für Vermarktung spezieller Spielzeuge entworfen wurde - also so ähnlich wie einst He-Man.

Die Verknüpfung von Merchandise und Trickserie ist inzwischen vor allem in Japan gang und gäbe, man denke nur an Yu-gi-Oh! oder den großen Konkurrenten Pokémon. In Fernost wurde die erste von bislang vier Staffeln Bakugan 2007 im Fernsehen ausgestrahlt.
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Euer eigener Bakugan

Quelle: PC GamesDie Spielwelt wirkt einladend und bunt, ist aber auch sehr leer und kaum interaktiv. Eure Karte zeigt euch Ziele der Hauptquests automatisch an.Nun aber zum Spiel: Als Junge oder Mädchen stolpert ihr zu Beginn des Abenteuers über euren eigenen Bakugan, den ihr euch aus fünf Kandidaten aussuchen könnt - Professor Eich lässt grüßen. Die intelligenten, außerirdischen Lebensformen werden in der Welt von Bakugan in einer Mischung aus rundenbasierten und Echzeit-Kämpfen eingesetzt. Wie üblich spielen Elementarschwächen und -Vorteile eine wichtige Rolle. In eurem Team befinden sich bis zu drei Bakugan, die jeweils vier Fähigkeiten besitzen: Um diese zu aktivieren, müsst ihr aktiv auf dem Spielfeld erscheinende Power-Items aufheben. Euer Gegner tut es euch gleich, schnappt ihm also so schnell wie möglich die Gegenstände weg. Habt ihr genug Energie gesammelt, setzt ihr mit den Richtungstasten den gewünschten Angriff ein (es gibt auch Moves, die euch einen Vorteil oder dem Feind einen Malus verpassen).

Schnapp sie dir alle - sind eh nicht so viele

Quelle: PC GamesDie Story ist belanglos, die Charaktermodelle sehen arg merkwürdig aus.
Die beste Figur im Spiel machen auf jeden Fall die Bakugan-Kreaturen.Nach der Attacke müsst ihr selbst mit ausreichenden Energievorräten eine Abkühlzeit abwarten, sodass man dazu angehalten wird, nicht immer den gleichen Angriff zu entfesseln, sondern durchzuwechseln. Wie üblich im Monsterduell-Genre sammeln eure Bakugan Erfahrung, steigen dadurch im Level auf und werden stärker. Das Aufheben der Power-Items während der Kämpfe ist im Grunde eine nette Idee, praktisch ziehen sich die Auseinandersetzungen so aber schrecklich in die Länge, insbesondere, wenn die Gegner ständig ihren Bakugan wechseln und ihr dann auch dazu gezwungen seid, weil euer Monster-Typ sonst einen Nachteil hat. Dann müsst ihr nämlich wieder von Neuem Energie sammeln. Trotz aller Taktikoptionen gewinnt im Zweifelsfall derjenige, der schneller die zufällig erscheinenden Power-Platten eingesammelt hat. Ärgerlich auch, dass mühsam zusammengesparte Attacken verpuffen, wenn ihr euren Move beinahe gleichzeitig mit eurem Feind einsetzt. Dessen Animation überschreibt in Folge eure, und ihr landet weder einen Treffer, noch erhaltet ihr die eingesetzte Energie zurück. Im Vergleich zu den Pokémon sehen die Bakugan martialischer aus, sind recht detailliert und zum Großteil ansprechend gestaltet. Dafür gibt es aber weniger verschiedene Monster als bei der Konkurrenz.

Abenteuer im Kaff

Quelle: PC GamesWährend im Hintergrund die Monster warten, bis ihr den Angriffsbefehl erteilt, sammelt ihr im Vordergrund Energie ein.Neben den Kämpfen vertreibt ihr euch die Zeit beim Erkunden einer freundlichen, aber auch sehr austauschbaren und langweiligen Spielwelt Marke Kleinstadt in Amerika. Es gibt viele klassische Sammle-dies-Aufgaben und Botenjunge-Aufträge, was durch die langen Laufwege und die ständigen Ladezeiten noch spaßbefreiter ausfällt als üblich. Optisch sind die Modelle der Bakugan der Lichtblick, ansonsten erinnert Champions of Vestroia stellenweise an Handy-Spiele: es ruckelt, die Animationen sind bestenfalls rudimentär, die menschlichen Figuren wenig ansprechend gestaltet.

Die hölzernen Zwischensequenzen wirken, als hätten die Animatoren komplett gestreikt. Insgesamt hinterlässt Bakugan somit trotz netter Ansätze den Eindruck, dass man hier mit sehr wenig Leidenschaft, Zeit und Geld an die Arbeit ging. Übrigens sind die Macher alles andere als unbekannt: WayForward zeichnet zum Beispiel für die hochgelobte Shantae-Serie verantwortlich.

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